Um Duelle ranken sich verklärende Mythen und unzählige Legenden, sie beflügeln noch heute unsere Phantasie, denn sie berühren etwas Archaisches: den Tod, die Haltung zum Leben, Würde, Ehre, Mut, manchmal aber auch die Sinnlosigkeit unseres Handeln und die Fatalität des Schicksals – denn durchaus gewinnt nicht immer der, der im Recht ist.
Das Duell bringt Konflikte auf den Punkt und ist damit strahlendes Symbol für einen Gegenentwurf zu unserer postmodernen Welt des Taktierens, Täuschens und Tricksens, die selbst das bloße Überleben noch als legitimes Lebensziel anerkennt.
In der Literatur wurde das Duell zum festen dramaturgischen Bestandteil. Theodor Fontane hat es in seinem Roman “Effi Briest” zum Dreh- und Angelpunkt gemacht. Ganze Filmgenres, wie etwa der amerikanische Western, wären ohne das Duell gar nicht denkbar. 1938 fand eines der letzten in Deutschland statt – ein Zeitzeuge erzählt, wie es dabei beinahe zum Eklat mit der Türkei gekommen wäre.